Reiz RAUM Reaktion

Wie Sie an der Überschrift sehen, gibt es zwischen Reiz und Reaktion Raum. Doch oft ist dieser Zwischenraum so klein, dass auf den Reiz automatisch die Reaktion zu folgen scheint. Dieser scheinbare Automatismus treibt uns in Partnerschaften oft immer tiefer in Streit und Krisen. Aber dieser Automatismus ist eben nur ein scheinbarer.
 

Die Zwischenzeit zwischen einem Reiz und einer Reaktion ist oft so kurz, dass wir sie kaum wahrnehmen können. Es scheint als folge auf den Reiz sofort die Reaktion. Wenn wir aber mit der Lupe. d.h. mit geschärftem Bewusstsein genau auf solche Situation schauen, können wir den kleinen Spalt zwischen Reiz und Reaktion erkennen und dort unser „Werkzeug“ ansetzen. Wir können diesen Raum vergrößern, ihn ausdehnen und ihn dann in unserem Sinne gestalten.

 

Tief durchatmen

Ganz konkret können Sie üben, nicht sofort auf das zu reagieren, was Sie von Ihrem Partner hören. Statt dessen können Sie erst einmal einen tiefen Atemzug nehnem oder innerlich auf drei zählen um Zeit zu gewinnwn. Etwas Geübtere erkennen Ihre erste „automatische“ Antwort noch bevor sie ausgesprochen ist und lassen eine weitere mögliche Antwort anderen Inhalts in sich aufsteigen.

 
Wenn Sie spüren, wie der Ärger in Ihnen hochsteigt, ohne sofort darauf mit einem spontanen „Gegenschlag“ zu antworten, habe Sie Ihren Spiel-Raum schon erweitert. Sie könnten dann z.B. ganz wahrheitsgemäß wie antworten: „Ich spürte wie Ärger in mir aufsteigt, wenn Du das sagst“

 

Handlungsspielraum erweitern

Auf diese Weise bekommen Sie mehr Handlungs-Spiel-Raum als eingezwengt in einem engen Spalt zwischen Reiz und Reaktion. Sie müssen dann nicht mehr sofort Ihre Standardreaktion zünden, sondern können sich die Zeit nehmen und aus möglichen Reaktionen diejenige auszuwählen, welche für die Gesamtsituation am angemessensten erscheint. Neue Freiheit entsteht, alte ewig wiederkehrende Schleifen aus sich gengseitig befeuernden Reizen und Reaktion werden unterbrochen. Nicht sofort aber mit der Zeit, denn nur Übung macht den Meister, auch beim Spielraum Erweitern.

 
Für weitere Anregungen zum Thema Eskaltaion vermeiden clicken Sie hier zum Beitrag Explosionsgefahr

 


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Sex & Intimität

Was war zu erst, die Henne oder das Ei? Oder in diesem Falle, was braucht es zu erst, Sex oder Intimität?

 

Am Ende der ersten Sitzung hatte ein Paar zusammen mit mir folgende Ziele für die Beratung erarbeitet: Beide wollten mehr Intimität und Nähe in ihre Beziehung bringen und beide wollten ihre gemeinsame Sexualität neu beleben. So weit so harmonisch.

 

Wie dieses gemeinsame Ziel zu erreichen sei, davon hatten beide allerdings diametrale Vorstellungen: Während der Mann mehr Intimität und Nähe über eine wieder belebte Sexualität herstellen wollte, war für die Frau eine größere Nähe und Intimität überhaupt erst die Voraussetzung, sich sexuell neu einzulassen.

 

Forschungsfragen zu Sex, Nähe und Intimität

Ich gab dem Paar als „Hausaufgabe“ folgende Forschungsfragen mit: Der Mann sollte bis zur nächsten Sitzung erkunden, ob es für ihn neben der sexuellen Begegnung noch weitere Möglichkeiten gäbe, die Intimität zu vertiefen. Die Frau bat ich zu überlegen, welchen Grad an körperlicher Nähe sie beim derzeitigen Stand ihrer Intimität zulassen könne. Welche Form der körperlichen Begegnung aus ihrer Sicht zur Zeit also dem Grad der Nähe entspricht.

 

Da ich in der ersten Sitzung den Eindruck gewonnen hatte, daß das Paar in der Lage war respektvoll und konstruktiv miteinander zu kommunizieren, „erlaubte“ ich ihnen, sich auch schon vor dem nächsten Betungsgespräch darüber auszutauschen, welche Erkenntnisse sie gewonnen hatten.

 

Forschen Sie selbst zu Sex, Nähe und Intimität

Es geht hier nun nicht darum, Ihnen diese Erkenntnisse und Lösungsansätze dieses speziellen Paares zu präsentieren. Vielmehr möchte ich Sie ermutigen, sich selbst diese oder ähnliche Forschungsfragen zu stellen, wenn Sie sich in einer vergleichbaren Situation befinden.

 

Im Idealfall können Sie sich mit Ihrem Partner konstruktiv und vorwurfsfrei über Ihre Erkenntnisse austauschen, was allein schon ein Schritt zu tieferer Intimität ist und damit schon ein Teil der Lösung.

 

Nicht allen Paaren ist es allerdings vergönnt in Zeiten von Problemen und Krisen konstruktiv miteinander reden zu können. In diesem Fall ist es meist hilfreich, eine dritte, neutrale Person mit hinzuzuziehen, allein schon deshalb, weil man (und frau) sich in Anwesenheit Dritter automatisch „besser benimmt“.

 


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Miklaw im „Focus – Magazin“

Polyamory ist für mehr Menschen als es sichs selbst eingestehen ein verheissungsvoller Weg aus so macher Paarkrise. Aber Polyamory ist weder ein Allheilmittel noch einfach zu Leben. Dennoch ist es eine ernstzunehmende Alternative zum konventionellen Paar-Modell und steht daher immer öfter im Focus.

 
Ich möchte heute auf einen Artikel über Polyamorie hinweisen im „Focus-Magazin“ Heft 26/15 welches am Samstag, den 20.6. erschienen ist.
Es gibt ja im Moment gerade einen wahren Medien – Hype zu diesem Thema. Es ist aus meiner Sicht begrüßenswert, dass dadurch vielen Menschen bewusst wird, dass auch andere Liebesformen als die klassische Paarbeziehung existieren. Manchmal wird das Thema in den Medien aber auch sensationslüstern und reißerisch angegangen, manchmal die Polygamie lächerlich gemacht, manchmal als Allheilmittel glorifiziert.

 

Polyamory im Focus

Dies alles ist bei besagtem Artikel glücklicherweise nicht der Fall. Der Artikel erscheint mir sehr ausgewogen und bietet gerade für Menschen, denen dieses Thema beiher noch eher fremd und unbekannt war, hilfreiche Informationen.

 

Ich bin ehrlich gesagt durchaus stolz darauf, in einem renommierten, weit verbreiteten Nachrichtenmagazin wie dem Focus zitiert zu werden.
Hier eine Passage aus dem Artikel:

 

„Fast jeder Verheiratete hat sich zumindest schon einmal in einen
anderen Menschen als seinen Partner verguckt“, sagt Therapeut
Mathias Miklaw. Dieses Wissen verleihe der Polyamorie-Bewegung die
Schubkraft. 2012 ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der
Singlebörse ElitePartner, dass mehr als jeder fünfte Deutsche in
einer festen Beziehung bereits fremd ging. Fliegt die Affaire auf,
reden viele über eine Trennung, manche über eine offene Beziehung.
Noch ist kaum erforscht, ob Polyamorie glücklicher macht als
Monogamie. Umfragen legen zumindest nabe, dass die meisten Polys
sehr zufrieden mit ihrem Liebesleben sind. „Manche Menschen
huldigen der Polyamorie wie einer Religion“, sagt Miklaw.
Allerdings hätten sich die allermeisten monogam Lebenden nie aktiv
und aus freier, bewusster Wahl für ihr Beziehungsmodell
entschieden, sondern hielten es für Gott gegeben. Monogame
Beziehungen seien schon nicht leicht, aber polyamore noch
schwieriger.

 

Focus Artikel zu Polyamory bestellen

Wenn Sie den ganzen Artikel lesen möchten und das Focus-Heft nicht mehr bekommen können, können Sie den Artikel für private Zwecke von mir als pdf anfordern unter

beratung@miklaw.de

 


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Explosionsgefahr!

Kennen Sie das: Ein mehr oder weniger banales Thema führt dazu, dass sich innerhalb kurzer Zeit die Stimmung zwischen den Partner so anheizt, dass „nichts mehr geht“. Zumindest nichts, was konstruktiv wäre und das zu Grunde liegende Problem wirklich lösen könnte.

 

Was machen Sie wenn, auf dem Herd der Milchtopf überkocht? Oder die Kühlwasser -Temperaturanzeige Ihres Autos steigt und steigt? Drehen Sie den Herd noch höher – geben Sie noch mehr Gas? Natürlich nicht, aber in überhitzten Streitgesprächen kippen wir gerne noch mehr Öl ins Feuer, satt die Temperatur abzusenken – den Motor erst einmal auszuschalten.

 

Notbermse ziehen

Weil wir im Gegensatz zum überkochende Milchtopf und dem überhitzen Automotor bei Streitgesprächen emotional sehr stark eingebunden sind, fällt es nicht leicht, in solchen Momenten der Vernunft zu folgen. Das wäre zu sagen: „Stopp – Pause“, im Sinne von „Wir brauchen eine Abkühlungsphase, weil wir so nicht weiter kommen sondern uns nur schaden und verletzen.“

 

Wenn solche Situationen öfters vorkommen in Ihrer Beziehung brauchen Sie einen „Notausstieg“, eine „Notbremse“. Zum Beispiel eine Rote Karte, die derjenige Partner, der die überhitze, unkonstruktive Situation zuerst erkennt, hochhält. Sie bedeutet: „Ich steige aus dem unfruchtbaren Gespräch aus, bis wir beide uns wieder beruhigt haben. Zu einem späteren Zeitpunkt können wir uns das Grundproblem noch mal in Ruhe anschauen.“

 

Vorher klare Vereinbarung treffen

Das Gute an solch einer „Notbremse“ ist, dass es reicht, wenn einer von beiden Partnern sie zieht. Voraussetzung dafür ist allerdings eine gewisse Vorbereitung, d.h. in ruhigen Zeiten einen Konsens der Partner darüber zu erzielen, dass es gut ist eine solche verbindliche „Notausstiegs – Vereinbarung“ zu haben. Und es braucht etwas Übung und Disziplin im Ernstfall im richtigen Moment Gebrauch von der „Notbremse“ zu machen bzw. das einseitige drücken der „Stopptaste“ durch den Partner zu akzeptieren.

 

Die „Notbremse“ ist nicht dazu gedacht, strittige Themen „unter den Teppich zu kehren“ sondern sie unter günstigeren Umständen wieder aufzunehmen. Bei schwierigen, immer wieder kehrenden Streitpunkten, kann es sinnvoll sein, sich diese dann zusammen mit einer erfahrenen dritten Person, z.B. einem Paarberater, anzuschauen.

 


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Licht an!

Wir wollen die schönen Dinge ins helle Licht setzen, damit man sie besser sehen kann, die unschönen hingegen, sollen möglichst wenig beleuchtet sein, damit man sie nicht so genau erkennen kann. Was wir aber nicht genau sehen und erkennen können, macht uns oft gerade deswegen Angst

 

Wenn die Dinge die wir für unschön halten zu wenig Licht abbekommen, wissen wir gar nicht wie sie wirklich aussehen. Sind sie so unschön und bedrohlich wie wir glauben?

 

Nachts im Wald

Sind Sie nachts schon mal durch einen Wald gelaufen und habe in den schemenhaften Umrissen von Bäumen, Büschen, Baumstümpfen etc. bedrohliche Monster und Kobolde entdeckt? Tags, bei Licht besehen, passiert dies kaum.

 

Es gibt häufig folgende Begriffsverwechslung: Das Dunkle bedeutet nicht das Schlechte sondern nur das, was nicht beleuchtet ist. Das Dunkele, Bedrohliche verschwindet sobald wir es beleuchten.

 

Ein Mensch mit vielen Dunklen Seiten ist also niemand mit vielen schlechten Eigenschaften, sondern jemand, mit vielen unbekannten Seiten. Das Unbekannte – in uns selbst und in Anderen – ist an sich bedrohlich, eben weil es unbekannt, unberechenbar ist. Deswegen lassen wir es lieber im Dunkeln, wir gaukeln uns vor, was man nicht sieht gibt es nicht und was es nicht gibt kann uns keine Angst machen.

 

Neugierde auf das Unbekannte

Ein anderer Weg wäre das Unbekannte anzuschauen, es bewusst wahrzunehmen, denn es existiert ja unabhängig davon ob wir nun hinschauen wollen oder nicht. Wir werden erkennen dass vieles bei Licht besehen, überhaupt keinen Anlass zur Besorgnis gibt – so wie sich ein Waldspaziergang bei Tag meist nicht bedrohlich anfühlt.

 

Ein Paar kann sich gegenseitig darin bestärken „das Licht einzuschalten“, sich gegenseitig sichtbar zu machen, in dem es eine Atmosphäre schafft, in der Neugierde herrscht auf das Unbekannte in sich selbst und im Partner. „Aha, so ticke ich also – aha so sieht er oder sie die Welt also“. Herrscht hingegen ein Klima der Bewertung und Verurteilung, also „Dies ist schlecht an mir – jenes ist falsch an Dir“ sind wir wenig geneigt, uns sichtbar zu machen. Bleiben wir unsichtbar führt dies letztendlich zu Entfremdung statt zu Nähe, die wir uns alle wünschen.

 


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Wohlwollende Ohren

Der Absender bestimmt den Inhalt einer Botschaft, der Empfänger die Bedeutung. Mit wohlwollenden Ohren hören heisst, dem Absender möglichst gute Absichten zu unterstellen und das Gehörte dann mit der entsprechenden Bedeutung aufzuladen

 
Viele Paare tun sich schwer ihre kleinen Alltagsprobleme miteinander zu lösen, weil Sie es nicht gewohnt sind, auf konstruktive Weise miteinander zu reden. Weil ihnen also geeignetes „Werkzeug“ fehlt, ihre kleinen Probleme zu lösen, werden diese allmählich immer größer. Gute Kommunikation, die Basis einer jeden Paarbeziehung, ist einen Kunst, die – wie jede andere Kunst auch – geübt werden will.

 

Übung macht den Kommunikations-Meister

Dazu möchte ich Sie ermuntern, indem ich Ihnen in loser Reihenfolge Kommunikationstipps gebe. Sie werden das ein oder andere hier vorgestellte „Werkzeug“ vielleicht schon kennen. Es geht dann darum sich wieder daran zu erinnern und seinen Gebrauch einzuüben, denn nur Übung macht den Kommunikations-Meister.

 

Versuchen Sie in Gespräche mit einer Haltung des Wohlwollens zu gehen. Alles was Sie hören, lässt Spielraum für Interpretation – der Empfänger macht die Botschaft. Üben Sie sich darin, diesen Spielraum zu nutzen und alles was Ihr Gegenüber sagt immer zu seinen Gunsten zu interpretiere.

 

Sie können wählen

Es ist wie im berühmten Beipiel mit der geschenkten Seife: Sie können entweder unterstellen, es handele sich dabei um den Vorwurf, dass Sie sich nicht häufig genug wüschen, oder Sie können interpretieren, dass der Schenkende beabsichtigt, durch den wunderbaren Duft der Seife Ihre Attraktivität noch weiter zu steigern. Es ist Ihr Wahl – welche Möglichkeit gefällt Ihnen besser?
 
Sie werden feststellen, wie sich eine Gesprächsituation durch das Hören mit wohlwollenden Ohren atmosphärisch entspannt. Und bedenken Sie, alles was der andere sagt ist SEINE Wahrheit. Das bedeutet, Respekt zu zeigen vor den Gefühlen und Gedanken die das Gegenüber ja tatsächlich hat, auch wenn diese für Sie selbst gerade nicht nachvollziehbar sind.

 
Wichtig zu wissen: Respekt zu zeigen gegenüber der Sichtweise und den Wünschen des Partners bedeutet nicht, dass Sie damit einverstanden sein müssen. Dem Partner guter Absicht zu unterstellen bedeutet nicht, dass Sie nicht anderer Meinung sein dürfen. Die Wahrheit des Partners als die seine anzuerkennen bedeutet nicht, dass Sie nicht eine andere haben dürfen.

 


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Trennung

Auch eine Paarberatung kann eine Trennung nicht immer verhindern – vor allem dann nicht, wenn Paare sehr spät in die Beratung kommen. Manchmal erweisst sich eine Trennung tatsächlich auch für beiden als der beste Weg. In jedem Fall geht es mir dann darum, die Trennung zusammen mit dem Paar so zu gestalten, dass sie in Würde stattfinden kann.

 

Leider kommen Paare oft sehr spät in die Beratung, dann wenn ihr inneres Auseinanderleben schon weit fortgeschritten ist (siehe dazu auch den Blog Beitrag „Zu früh/zu spät“). Dann kann sich eine Trennung möglicherweise wirklich als eine sinnvolle Möglichkeit herausstellen. Hin und wieder ist auch nur einer der Partner davon überzeugt, dass eine Trennung der einzige Ausweg ist. Wenn sich diese Überzeugung – die nicht unbedingt falsch sein muss – bei einem der Partner verfestigt, kann auch eine Paarberatung eine Trennung nicht verhindern.
 

Ergebnisoffene Beratung

Grundsätzlich ist es so, dass meine Beratungen ergebnisoffen sind. D.h. das Paar selbst bestimmt, was das Ziel der Beratung sein soll. Manche Paare sind sich klar, dass sie zusammen bleiben wollen und ihre Krise gemeinsam bewältigen möchten. Andere wollen Klarheit erlangen ob sie weiter einen gemeinsamen Weg gehen sollten. Wieder andere möchten bei einer würdevollen Trennung begleitet werden. Und es gibt die Fälle, in denen beide Partner unterschiedliche Wünsche haben.

 

Aber auch wenn sich ein Paar einig ist was es möchte, ist das Ergebnis der Beratung machmal ein anderes. Ich habe Paare begleitet, die wegen einer Trennungsbegleitung zu mir kamen, dann aber während dieses Prozesses auf einer tieferen Ebene wieder zueinander gefunden haben.

 

Manchmal kommt es anders

Und ich habe auch mit Paaren gearbeitet, die beide Ihre Beziehung um jeden Preis retten wollten. Während der Beratung stellte sich heraus, dass das einzige Interesse das sie gemeisam hatten, darin lag den Trennungsschmerzes zu vermeiden. So gut es mir möglich war begleitete ich dieses Paar durch diesen Schmerz und half bei einer würdevollen Trennung, die für beide neue Lebensperspektiven ermöglichte.

 

Fazit: Eine Trennung ist nicht immer das schlechteste Ergebnis einer Paartherapie und zu welchem Ergebnis die Beratung führt ist im Vorhinein nicht immer abzusehen. Es ist gut, sich dessen bewusst zu sein bevor sie den mutigen Schritt zur Beratung tun.

 


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Erfolgreich scheitern

Experimente gelingen immer, denn hinterher ist man in jedem Fall schlauer, egal zu welchem Ergebnis ein Experiment führt.

 
Wenn Wissenschaftler eine Hypothese haben, überprüfen Sie diese durch ein geeignetes Experiment. Wenn das Experiment „gelingt“, ist das zwar erfreulich, der Erkenntnisgewinn allerdings eher gering. Es wird bestätigt, was vorher eh schon vermutet wurde.

 

„Scheitern“ macht gescheiter

„Scheitert“ das Experiment aber, d.h. das erwartete Ergebnis tritt nicht ein, ist dies der Ausgangspunkt für einen viel größeren Gewinn an neuen Erkenntnissen. Jetzt stellen sich nämlich viele neue, interessante Fragen: Wo waren die Ausgangsannahmen falsch? Wo wurden nicht die richtigen Zusammenhänge erkannt? Wo wurde vielleicht Ursache mit Wirkung verwechselt? Welche Einflussgröße wurde nicht bedacht, welcher Störfaktor ist vielleicht noch gar nicht bekannt?

 

Hätten sich Wissenschaftler, Forscher, Ingeneure, Erfinder nach ersten „gescheiterten“ Experimenten nicht diesen Fragen gestellt sondern ihre ursprünglichen Ideen als nicht praktikabel verworfen, hätten wir heute weder Glühbirne und Telefon noch Flugzeuge und Kühlschränke.

 

Versuch und Irrtum

Und was hat das ganze mit menschlichen Beziehungen zu tun? Auch hier gilt es zu experimentieren und aus den Ergebnissen zu lernen. Kein Erfinder würde exakt das gleiche Experiment mehrmals wiederholen, wenn es nicht zum gewünschten Ziel geführt hat. Denn wer tut was er immer tut, bekommt, was er immer bekommt. Haben Sie also den Mut, öfters mal etwas Neues zu probieren. eingefahrene Pfade zu verlassen. Und sollte sich ein Versuch als Irrweg erweisen, freuen Sie sich über diese Erkenntnis.

 

Somit ist „Scheitern“ ein Aufruf etwas Anderes zu wagen als das Bisherige. Und es ist nicht so wichtig zu wissen ob das Andere wirklich besser ist oder nicht. Das wird sich im nächsten „Experiment“ zeigen. Erfolgreich Scheitern heißt, dem Scheitern den lähmenden Geschmack von Versagen zu nehmen. Scheitern und Versagen ist nicht das selbe.

 

Sehen wir das Scheitern als Versagen, versagen wir uns den Erfolg, sehen wir uns aber als erfolgreich gescheitert sind wir dadurch gescheiter

 


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Sex 70/30

Dies ist die Formel für guten Sex. Genau so rum und nicht etwa 30/70. Was bedeutet die Formel? Sie beschreibt, wie wir unsere Aufmerksamkeit beim Sex verteilen sollten, nämlich 70% auf uns selbst und 30% auf unseren Partner. Und nicht etwa umgekehrt, wie es viele „rücksichtsvolle“ Menschen für richtig halten.

 

Natürlich sollten Sie diese Formel nicht zu ernst nehmen, sie ist nicht wissenschaftlich bewiesen. Sie soll nur zum Ausdruck bringen, dass Sie beim Sex vor allem bei sich selbst bleiben sollten, ohne dabei einen unverbundenen „Ego-Trip“ zu fahren.

 

Sex zwischen „Ego-Trip“ und „Alles recht machen wollen“

Aber warum nicht umgekehst, wäre es nicht viel rücksichtsvoller, sich vor allem an den Bedürfnissen des Partners / der Partnerin zu orientieren und die eigenen dahinter zurücktreten zu lassen? Rücksichtsvoller vielleicht, aber wohin führt diese Art der Rücksicht? Dazu dass wir ständig damit beschäftigt sind VERMUTETE Bedürfnisse des Partners zu ergründen und zu erfüllen, statt für unsere REALEN eigenen Bedürfnisse Verantwortung zu übernehmen.

 
Das ist Ihnen alles zu theoretisch? Dann probieren Sie es doch einfach mal aus, was passiert, wenn Sie beim Sex mehr bei sich als bei Ihrem Partner / Ihrer Partnerin sind. Bedenken Sie aber, die Formel lautet 70/30 und nicht etwa 100/0.

 

Hundert Prozent beim Sex

Und die Formel bedeutet auch, dass wir 100% (70 + 30) unserer Aufmerksamkeit beim Sex beim Sex haben sollten und 0 % bei dem was wir noch alles in Büro erledigen müssen, bei den Bildern aus dem Pornofilm oder den anstehenden Einkäufen und Hausarbeiten.

 

Soweit die ideale Welt. Und wenn Sie sich dabei „erwischen“ (noch) nicht in diesem Idealzustand zu schweben, sein Sie milde mit sich. Wichtig ist, dass Sie überhaupt bemerkt haben, dass es für Ihr Sexualleben noch Entwicklungsmöglichkeiten zu mehr Intensität, Tiefe, Intimität, Nähe und Erfüllung gibt.

 

Let’s talk about Sex, Baby

Kommen Sie mit Ihrem Partner ins Gespräch über hochprozentigen Sex. Fragen Sie ihn, wie sein persönlicher Prozente – Cocktail aussieht. Und erschrecken Sie nicht, falls er oder sie die Wahrheit sagt. Denn Wahrheit ist der beste Dünger für Liebe und Liebe ist der beste Dünger für guten Sex – viel besser als Prozentrechnungen.

 


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M. Miklaw im „Spektrum der Wissenschaft“

Im aktuellen Heft von „Spektrum der Wissenschaft – Gehirn und Geist“ ist ein interessanten Artikel zum Thema „Polyamorie“ erschienen, in dem ich zitiert werde.

 

Die Medien haben gerade Gefallen an diesem Thema gefunden, was einerseits zu begrüßen ist, andererseits wird die Thematik leider oft sehr reißerisch und sensationslüstern angegangen. Nicht so bei dem hier erwähnten Artikel, er sieht die polyamoröse Liebesform – mit all ihren Freuden und Herausforderungen – als eine Möglichkeit neben anderen an.

 

Polyamory: Ein Überbegriff für vieles

Dabei stellt der Artikel zurecht klar, dass es sich bei der Polyamory – noch stärker als bei der Monogamie – nicht um ein einheitliches, homogenes Konstrukt handelt. Unter den Obergriff fallen sehr viele, individuell unterschiedliche Formen, die Liebe mit mehreren Menschen zu leben.

 

Zum Glück verliert sich der Artikel aber nicht in Definitionen und Begriffsbestimmungen, denn diese sind schwierig und oft wenig ergiebig, da die Übergänge fließend sind. So könnte man sich besipielsweise vortrefflich darüber streiten, ob eine verbindliche, offene Beziehung, in der sexuelle Kontakte zu anderen Menschen transparent gemacht werden und erlaubt sind, unbedingt als polyamor einzustufen ist. Schließlich müssen solche Kontakt ausserhalb des Paares ja nicht in jedem Fall auch etwas mit „mehrfacher Liebe“ (Poly = mehrfach, Amor = Liebe) zu tun haben.

 

Pfiffiger Gedanke aus dem Polyamory Artikel

In polyamoren Beziehungen spielt Aufrichtigkeit eine zentrale Rolle aber auch in anderen Liebesbeziehungen halten sie viele Menschen für wichtig. Hier beispielhaft ein pfiffiger Gedanke dazu aus dem Artikel:
„Menschen, die monogam leben sind oft nicht ganz aufrichtig Ihrem Partner gegenüber, solche die polyamor leben, sind es oft nicht ganz sich selbst gegenüber“.

 

In dem Artikel kommen „bekannte Experten“ zu dem Thema zu Wort, wie Prof. Dr. Ulrich Clement aus Heidelberg und auch ich selbst werde dort zitiert.

 

Um den Artikel anzulesen bitte auf diesen Link clicken:
www.spektrum.de/alias/polyamorie/meine-liebe-reicht-fuer-viele/1320521

Wer den Artikel dann ganz lesen will, kann das aktuelle Heft dort als kostenloses Probeheft anfordern (oder es für 6€ als PDF herunterladen)

 


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