Nach fast 10 Jahren habe ich mein Portraitfoto auf meiner Homepage aktualisiert. Menschen verändern sich im Außen wie im Innen, daher ist es wichtig von Zeit zu Zeit Bilder zu erneuern. Bilder, die wir von uns selbst haben, Bilder mit denen wir uns anderen gegenüber darstellen und Bilder die wir beispielsweise von unserem Partner oder Partnerin haben.
Es ist wie mit Kindern, die man jeden Tag sieht. Man bemerkt nicht, dass sie wachsen. Nur Menschen die die Kinder selten zu Gesicht bekommen entfleucht das berühmte: „Ach bist Du aber groß geworden“. Im Alltag erkennen wir oft nicht wie wir uns selbst verändert haben mit den Jahren und wie der/ die Partner(in) sich entwickelt hat – ja vielleicht gewachsen ist.
Du hast Dich gar nicht verändert
Was meist als Kompliment gemeint ist, löst bei mir selbst keine wahre Freude aus. Sollte ich mich tatsächlich gar nicht entwickelt haben und der Stagnation anheim gefallen sein? Für mich zwar keine schöne Vorstellung, aber offensichtlich ist Veränderung bei vielen Menschen nicht besonders gut beleumundet.
Warum ist das so? Denken wir Veränderung geht meist ins Negative? Oder liegt es daran, dass Veränderung auch immer bedeutet, Bekanntes, Berechenbares zu verlassen und sich ins unbekannte, unwägbare Neue zu begeben – was durchaus auch in der Umgebung unangenehme Ängste auslösen kann.
Aus der Praxis
In meiner Praxis erlebe ich oft, daß Probleme in der Partnerschaft aus folgenden zwei Phänomenen heraus entstehen:
- Partner A sieht Partner B noch immer so, wie dieser vor vielleicht 10 Jahren war
- Partner A macht Partner B Vorwürfe, dass dieser nicht mehr so ist wie früher
Wenn ein Satz oder Gedanke mit den Worten beginnt „Mein(e) Partner(in) ist /macht immer…..“ deutet das oft auf das erster Phänomen hin. Fragen Sie sich dann:
- Stimmt es tatsächlich daß mein(e) Partner(in) IMMER dies oder jenes tut oder sagt?
- Oder ist es vielleicht so, daß dies zwar FRÜHER OFT der Fall war, nun aber weniger geworden ist?
Im 2. oben beschriebenen Fall der Vorwürfe rate ich den Partnern zu schauen, was genau sie an den Veränderungen kritisieren, was ihnen vielleicht sogar Angst macht. Da wir oft vor dem Angst haben, was wir nicht kennen, ist es ratsam Veränderungen des Partners nicht einfach nur abzulehnen, sondern uns dafür zu interessieren, diese Veränderungen genauer kennen zu lernen.
Zugegeben – all das ist nicht immer einfach – auch nicht In der geschützten und begleiteten Situation einer Beziehungsberatung. Allerdings fällt es unter professioneller Betreuung doch oft leichter den Mut zu fassen, das nicht ganz einfache zu tun und anzusprechen.
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