Sex – Verweigerer

Wie im letzten Blog soll es noch einmal um Sex bzw. um Kein-Sex gehen. Diesesmal um eine bestimmte Ursache, die Liebende zu Sex-Verweigerern werden lassen kann, ohne dass sie dies eigentlich wollen.  

Viele, oft etwas ältere Paare haben keinen Sex mehr zusammen, obwohl sie eigentlich gerne welchen hätten. Warum ist das so? Mir ist als eine Erklärung häufig folgendes Muster aufgefallen. Die Paare berichten, dass der Sex nicht mehr „funktioniert“. Auf meine Nachfrage hin, was „nicht funktioniert“ bedeutet, wird erklärt, dass die Erektion nicht mehr so verlässlich und dauerhaft ist wie früher und dass deswegen der Beischlaf oder ein Orgasmus nicht (immer) möglich seien.

Das sind die Fakten, interessanter ist aber, was daraus oft folgt, nämlich Scham auf beiden Seiten. Der Mann schämt sich, dass er die (vermuteten) Erwartungen der Frau nach einer dauerhaften Erektion nicht erfüllt, die Frau glaubt, dass die mangelnde Erektion des Mannes darauf zurück zu führen ist, dass sie nicht mehr attraktiv genug für ihn sei. Eine peinliche Situation für beide, verstärkt noch dadurch, dass meist die Worte fehlen, über das Offensichtliche ins Gespräch zu kommen. Der Beginn einer Abwärtsspirale. Obwohl beide gerne noch Sex miteinander hätten, lassen sie es doch lieber bleiben um sich peinliche Situationen zu ersparen. Die Folge davon ist oft Unzufriedenheit mit sich und dem/der Partner(in), eine Unzufriedenheit, die dann oft Konflikte an ganz anderen Stellen speist.

Was ist die Lösung ?

Die Wurzel des Problems liegt darin, dass wir meinen, beim Sex funktionieren, ja performen zu müssen. Kein Wunder bei Menschen die in einer Leistungsgesellschaft sozialisiert sind.  Wäre es da nicht schön, wenn es Inseln in unserem Leben gäbe, wo andere Regeln gelten, wo wir nicht nach unserer Leistung beurteilt werden, wo wir uns einfach entspannt fallen lassen können?

Wie wäre es, wenn Sie Körperlichkeit, Zärtlichkeit, Erotik, Kuscheln, Streicheln, Erregung, Sex nur zum Selbstzweck erleben würden, ohne auf ein bestimmtes Ziel zuzusteuern, ohne zu denken, dies und jenes muss passieren? Wie wäre es, wenn Sie jeden Moment in der erotischen Begegnung an sich genießen könnten ohne im Kopf bei den „sexuellen Aufgaben“ zu sein, die Sie meinen, noch erfüllen zu müssen? Wie wäre es, wenn Ihr inneres Bild, was „richtiger Sex“ ist, mit der Zeit verblassen und sich dann auflösen würde?

Die oben beschriebenen peinlichen Situationen würden Ihnen jedenfalls erspart bleiben und statt dessen käme wieder Genuss und Leichtigkeit in das körperliche Spielen mit dem/der  Partner(in).

…und wie macht mensch das?

Wie immer im Leben ist der erste Schritt, sich zunächst die Zusammenhänge bewusst zu machen und sich Lösungsalternativen vorzustellen, mögen sie derzeit auch noch fremd oder utopisch scheinen. Also das Thema nicht verdrängen , sondern sich innerlich immer wieder damit beschäftigen.

Schritt zwei ist, den Mut aufzubringen, die Angst vor der Peinlichkeit zu überwinden und  mit dem/der Partner(in) über das Thema ins Gespräch zu kommen. Wer weiß, vielleicht rennen Sie bei Ihrem Gegenüber ja offene Türen ein und er/sie ist erleichtert über den Gedanken, aus Ihrem körperlichen Beisammensein eine Insel der Intimität und Wahrhaftigkeit werden zu lassen statt unter Leistungs- und Erwartungsdruck zu versuchen, dass „Sex funktioniert“.

Und dann: Geduld und üben…..

 

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Haben Sie noch Sex?

Nicht, dass es unbedingt nötig wäre, dass Paare Sex miteinander haben müssen, um glücklich miteinander zu sein. Wenn sich aber der Sex aus einer Paarbeziehung verabschiedet hat, so sollten Paare über diesen Umstand doch einmal miteinander sprechen, damit es nicht zu unliebsamen Überraschungen kommt.

Die Antwort auf die Frage in der Überschrift könnte nämlich, zumindest für einen der Partner* auch lauten: „Ja, aber nicht miteinander“. Wenn Paare keinen Sex mehr miteinander haben, ist also nicht unbedingt davon auszugehen, dass die beiden Beteiligten gar keinen Sex mehr haben.

Aus der Praxis

Oft begegnet mir in meiner Praxis folgende Geschichte: Person A wird zunehmend desinteressiert an gemeinsamem Sex. Person B hat weiterhin Interesse, ist aber auf Dauer durch das sexuelle Desinteresse von Person A zunehmend frustriert und stellt irgendwann seine eigenen Avancen und sexuellen Angebote in Richtung Person A ein.

Person A deutet dies meist so, dass Person B nun ebenfalls sein sexuelles Begehren verloren hat und empfindet dies meist als Erleichterung, weil sie nicht ständig das sexuelle Ansinnen von Person B zurückweisen muss. Die Welt scheint wieder in Ordnung, gerade auch dann, wenn Person A plötzlich insgesamt wieder zufriedener wirkt, und es nicht mehr so viel Streit gibt über das leidige Thema Sex.

Jähes Erwachen

Manchmal kommt es dann nach Jahren zu einem jähen Erwachen, wenn herauskommt, das Person A seit Jahren eine oder wiederholte Affairen hat.

Kommen wir zurück zu Anfang: Nicht immer, wenn der Sex innerhalb eines Paares eingeschlafen ist, muss das heissen, dass einer der beiden Partner daraufhin fremd geht. Aber eben so wenig ist selbstverständlich davon auszugehen, dass der sexuell forderndere Partner, plötzlich ein Leben ohne Sex für sich hinnimmt.

Ein Klient hat es in einer Beratung seiner Partnerin gegenüber sehr deutlich auf den Punkt gebracht: „Überrascht es Dich denn wirklich so sehr, dass ich mit Mitte 40 nicht bereit bin auf Sex zu verzichten, nachdem ich ihn von dir schon jahrelang nicht mehr bekomme?“

Fazit

Kommen Sie ins Gespräch miteinander, wenn sie keinen gemeinsamen Sex mehr haben um zu klären, ob dies für beide Seiten stimmig ist. Auch in dieser Phase kann es schon hilfreich sein, ein solches Gespräch in der Obhut eines professionellen Begleiters zu führen.

Gehen Sie nicht davon aus, dass das Interesse an Sexualität bei beiden gleichzeitig und synchron erlischt.

Wenn der Partner der bisher immer zu gemeinsamem Sex gedrängt hat, plötzlich damit aufhört, kann (muss nicht!) das ein Zeichen sein, dass er/sie anderweitig für sich sorgt.

Je jünger eine Person ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie über längere Zeit bereit ist, gänzlich auf Sex zu verzichten

Nehmen Sie frühzeitig professionelle Hilfe an, wenn das sexuelle Begehren ins Ungleichgewicht  gekommen ist. Es ist gefährlich, das einfach „auszusitzen“.

 

*= Es sit sowohl die männlicje wie die weibliche Form gemeint, also Partner bzw. Partnerin

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Warum uns Krisen stärken

Gleich vorweg: Auch wenn in diesen Zeiten sich die meisten Artikel, die den Begriff „Krise“ enthalten auf die Pandemie beziehen, so ist dies hier (fast) nicht der Fall.  Nur am Anfang werde ich das Thema kurz streifen:

In den letzten Wochen wurden wir überhäuft mit Schreckensmeldungen zu Coronakrise. Aber immer öfter wird nun zu Recht auch auf die Chancen hingewiesen die diese Krise birgt. Doch damit steht die Coronakrise keinesfalls alleine, denn es ist ein Spezifikum aller Krisen, dass sie Chancen mit sich bringen. Man muss sie nur entdecken.

Welche Chancen stecken also beispielsweise in privaten- und insbesondere in Beziehungskrisen? Wie können wir diese erkennen und nutzen um gestärkt aus der Krise hervor zu gehen?

 Krisen lassen uns klarer sehen

Unabhängig davon was genau die Krise ausgelöst hat, spülen Krisen das an die Oberfläche, was auch vorher schon vorhanden war, vielleicht auch schon erahnt wurde, aber eben noch nicht erkannt und angesprochen werden konnte. Krisen weiten also zunächst einmal unseren Erkenntnisraum – lassen uns Realitäten klarer sehen. Es ist oft nicht angenehm von Krisen aus Illusionen gerissen zu werden, dennoch sehr wertvoll.

„Ich kann jetzt mit meinem Partner über Themen reden, die früher keiner von uns anzusprechen gewagt hätte.
Wir sind uns jetzt näher denn je“. So eine Klientin meiner Praxis nach einigen Beratungsgesprächen.

Wir können uns die Krise also dann zu nutze machen, wenn wir uns den neuen Erkenntnissen nicht verweigern sondern sie annehmen. Oft sind diese Wahrheiten aber nicht ohne weiteres erkennbar. Sie werden zunächst noch verdeckt von der Angst, dem Ungewissen, vielleicht auch der Scham in die uns Krisen stürzen.

Um zu erkennen auf was uns eine Krise hinweisen will braucht es einen gewissen zeitlichen Abstand zum Geschehen und oft auch eine Hilfe von Dritten. Jemanden also der von außen neutral als nicht Betroffener auf die Situation schaut und daher besser erkennen kann, welche Botschaften in der Krise liegen könnten. Daher ist es gut in persönlichen Krisen (darin liegt ein Gegensatz z.B. zur Corona-Krise) nicht sofort weitreichende Entscheidungen zu treffen. Selten ist ganz schnelles Handeln erforderlich.

 Beispiel aus der Praxis

Ein vielleicht recht bekanntes Beispiel, welches ich in meiner Praxis auch schon oft begleitet habe ist folgendes: Ein Partner geht fremd, hat sexuelle Kontakte außerhalb der Paarbeziehung. Die Sache fliegt auf und hinterlässt zunächst einen Scherbenhaufen (siehe dazu auch den Beitrag „Erwischt“). Paare die an dieser Stelle nicht abbrechen, sondern weitergehen gestehen sich oft ein, dass das Sexualleben innerhalb der Partnerschaft für beide oder zumindest einen der Partner unbefriedigend war.

Sie tauschen sich erstmals über schwierige aber wichtige Themen aus, die schon lange in der Luft lagen. Viele Paare berichten, das eine solche Krise – so schwer sie auch zu meistern war – ihrer Sexualität als Paar, ihrer Intimität, überhaut ihrer Paarbeziehung eine ganz neue Lebendigkeit und Echtheit verliehen hat. Auch der Umstand, dass beide bewiesen haben, gemeinsam eine schwere Zeit durchleben und durchlieben zu können stärkt viele Paare.

Oft ist es allerdings nicht einfach ganz alleine als Paar wie der Phönix aus der Asche aus dem Trümmerhaufen aus Verletzungen, Enttäuschungen und Vorwürfen neue Perspektiven zu erkennen und wieder in ein neues Paarleben aufzusteigen. Scheuen Sie sich in einem solchen Fall also nicht Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen, z.B. durch vertraute, enge Freunde aber auch durch professionelle Paarbegleitung.

 

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Erwischt

Hin und wieder werde ich um einen ganz kurzfristigen Termin gebeten, weil die Paarbeziehung quasi von einem zum nächsten Moment „explodiert“ ist. Scheinbar aus heiterem Himmel ist der GAU eingetreten – eine Seitensprung oder sogar eine längere, heimliche Affäre sind aufgeflogen. Was nun – was tun?
 
Die Zeit nach der „Enttarnung“ kann in unterschiedliche Phasen eingeteilt werden, die sich teilweise überlagern. Die erste könnte man „Pulverdampf“ nennen. Dieser Pulverdampf behindert den klaren Blick auf die Dinge und es ist gut erst einmal Inne zu halten und zu warten bis sich die Sicht wieder etwas klärt.
 

Durch den Pulverdampf

Weil dies natürlich nicht so einfach ist, empfiehlt es sich bereits zu diesem Zeitpunkt, professionelle Hilfe zu suchen. Diese besteht dann zunächst darin, die Paare durch den „Pulverdampf“ hindurchzuführen. Und das hat u.a. auch etwas mit Dampf ablassen zu tun, denn gerade die passiv betroffene Person* empfindet spontan meist Wut, vor allem, wenn sie massiv belogen wurde.
 
Es ist wichtig, dass sich die aktive Person* in dieser Phase dieser Wut stellt und nicht versucht, diese abzuwehren oder zu relativieren. Diese schwierige Aufgabe gelingt meist besser in Gegenwart eines allparteilichen Dritten.
 
Es ist sehr ratsam in der „blinden Pulverdampf-Phase“ keine Ent-Schiedungen zu treffen, auch wenn die Wut und die damit verbundene Rachelust die passiv betroffenen Person oft in diese Richtung treibt. Widerstehen Sie dieser Verführung des „Den/ Die mach ich fertig“ – es gibt keinen Grund, der zu schnellem Handeln zwingt.
 

Wut und Scham

Wo die passiv betroffene Person Wut empfindet, empfindet die aktive oft Scham. Dieses leisere, nach innen gekehrte Gefühl verschwindet zunächst oft unter dem lauten Zorn der anderen Person. Erst wenn dieser sich allmählich abschwächt kann die Scham der aktiven Person spürbar werden.
 
Es ist allerdings nicht zwingend, das die aktive Person Scham empfindet. Auf keinen Fall sollte Scham geheuchelt werden, wenn sie nicht echt ist – das wäre ein weiteres mal unaufrichtig. Ist sie aber echt, sollte das vom/von der Partner(in) auch anerkannt werden.
 
Nach dieser ersten Phase folgt in der Paarberatung eine umfassende Analysephase, in der Fragen geklärt werden wie:
 

  • – Welche Substanz hat die Beziehung noch, soll / kann sie weitergeführt werden?
    – Welcher Ausgleich ist ggf. nötig – kann verziehen werden?
    – Kann verlorenes Vertrauen wieder hergestellt werden und wie?
    – Was haben die Partner jeweils dazu beigetragen, dass das Passierte passiert ist?
    – Was ist aus alle dem für das Paarzu lernen?
  •  
    Zu den weiteren Phasen werde ich in meinen nächsten Beiträgen schreiben.
     
    * Ich vermeide hier bewusst die Begriff „Täter“ und „Opfer“, weil sie ungünstig mit einseitiger Schuld einerseits und Handlungsunfähigkeit andererseits besetzt sind.
     


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    Ungerecht

    Neulich „beschwerte“ sich eine Klientin bei mir, dass ich IHR vorschlug, bei sich selbst etwas zu verändern, wo es doch ganz offensichtlich ihr Mann sei, der sich ändern müsse. Schließlich sei er es ja, dem der Sex mit ihr egal geworden sei.

     

    Sie fühle sich nun doppelt bestraft: Erstens müsse sie unter dem körperlichen Desinteresse Ihres Mannes leiden und zweitens müsse sie sich nun auch noch ändern – als hab sie etwas falsch gemacht. Das sei ungerecht!

     

    Ich gab der Klientin recht, dass man (bzw. frau) dies tatsächlich als ungerecht empfinden kann. Dann fragte ich sie, die ja, im Gegensatz zu ihrem Mann, den das sexlose Leben nicht weiter zu stören schein, unter der Situation litt, was denn statt dessen eine gerechtere Lösung des Problems sei.

     

    Was ist gerecht?

    Gerechter sei es natürlich, so antwortete sie, wenn ihr Mann sich ändern würde um wieder mehr Interesse an ihr zu haben – aber das würde er wohl nicht tun, so fuhr sie fort, da er ja kaum leide.

     

    Und genau hierin liegt die entscheidende Einsicht der Klientin, denn wenn sie nichts ändert und daher weiter leidet, wird die Situation dadurch auch nicht gerechter.

     

    Das Gefühl der Ungerechtigkeit kommt auch daher, dass wir Veränderung oft als Akt der Schwäche statt der Stärke begreifen. Oft glauben wir, dass derjenige, der sich ändert bisher etwas falsch gemacht hat, also ein Schuldeingeständnis abgibt, während derjenige, der so weitermacht wie immer, alles richtig gemacht hat. Eine andere Sichtweise wär: Wer in der Lage ist, etwas zu ändern ist eher ein selbst bestimmter, freier Mensch als derjenige der nicht dazu lernen will oder kann.

     

    Schule des Lebens

    Es ist ähnlich wie mit der Schule: Ist es eine ungeliebte Pflicht, dort hin gehen zu müssen oder sind wir dankbar etwas lernen zu dürfen? Die Sichtweise dazu hängt sicherlich auch von der inneren Reife ab. Während Kinder eher zu ersterer Ansicht tendieren, zahlen Erwachsene oft viel Geld um in Seminaren und Kursen Neues zu erfahren, weil Sie das Lernen als wertvoll betrachten.

     

    Übertragen auf die Klientin bedeutet das: Ist es wirklich so ungerecht, dass sie etwas verändern muss, wenn sie leidet und ihr Mann das (noch) nicht tut, oder liegt für sie auch ein Schatz darin, ihre Möglichkeiten und Sichtweisen zu erweitern, während ihr Mann noch in der Stagnation verhaftet ist.

     

    Und so wie der Gang zur Schule nicht immer ein „reines Zuckerschlecken“ ist und wir sicherlich manchmal darüber geflucht haben, so mag auch die Schule des Lebens und Liebens anstrengend sein. Dennoch scheint es mir sinnvoll in beidem eher ein Geschenk als eine ungerechte Strafe zu erblicken, denn diejenigen zu beneiden, die nichts mehr lernen wollen oder können, scheint mir absurd.

    Aussen vor

    Kürzlich erzählte mir ein Klient eine denkwürdige Geschichte über eine Geburtstagsfeier in seiner Abteilung. Vieles kann man daraus erkennen, weswegen ich hier seine Erzählung beispielhaft wiedergeben möchte:

     

    Der Klient, nennen wir Ihn Herrn Icks, erzählte mir, dass es in seiner Abteilung, bestehend aus 10 Personen üblich war, die jeweiligen Geburtstage in einem kleinen Rahmen von etwa 15 Minuten mit Kaffee und Kuchen zu feiern. Einmal sah er, wie sich die Abteilung wieder zu solch einer Geburtstagsfeier versammelte. Er selbst blieb aber solange im Abseits stehen, bis ihm einer der Kollegen flapsig – scherzhaft zuwarf: „Na, brauchst Du eine extra Einladung?“ Erst dann gesellte er sich zu den anderen.

     

    Ich erzähle Ihnen diese Geschichte aus mehrerlei Gründen, deren Überschriften lauten:

    – Aufmerksamkeit für eigene Muster
    – Unterschied zwischen innerer und äußerer Wahrheit
    – Prägung durch die Erziehung
    – Selbsterfüllende Prophezeiung

     

    Der Reihe nach

    Der Klient erzählte mir diese Geschichte, weil er bei sich selbst ein bestimmtes, immer wiederkehrendes Muster festgestellt hat, nämlich das Gefühl nicht dazu zu gehören, nicht gewollt zu sein. Es ist eine große Leistung, ein solches Gefühl („ich gehöre nicht dazu“) als eigenes Muster zu erkennen anstatt mit Sicherheit davon auszugehen, Opfer eine feindseligen Umgebung zu sein.

     

    Und damit sind wir schon beim zweiten Lernpunkt aus dieser Geschichte, dem Abgleich zwischen innerer und äußerer Wirklichkeit. Die äußere Wirklichkeit war, das Herr Icks sehr wohl und wie selbstverständlich in der Geburtstagsrunde willkommen war. Sein Kollege verstand gar nicht, warum er nicht mit hinzu kam. Nur Herr Icks selbst empfand sich als nicht willkommen, ganz losgelöst von der äußeren Realität.

     

    Zeit allein heilt nicht alle Wunden

    Herr Icks war selbst-reflektiert genug, um die Ursache seiner Muster zu erkennen: „Meine Mutter sagte immer, geh nur dahin, wo Du auch eingeladen bist“. Schwerer noch wiegt wohl der Umstand, dass er die ersten zwei Jahre seines Lebens in einem Heim verbringen musste, weil er seiner Mutter offenbar nicht „willkommen“ war. All dies liegt schon über ein halbes Jahrhundert zurück, entfaltet aber ganz offenkundig immer noch eine enorme Kraft im Leben von Herrn Icks.

     

    Letztendlich hatte Herr Icks Glück, dass es auffiel, dass er bei der Feier abseits stand und ihn jemand daraufhin ansprach. Wäre dies nicht geschehen, hätte sich die selbst erfüllende Prophezeiung „Ich bin nicht gewollt“ noch verstärkt. Herr Icks wäre darin bestätigt worden, dass die anderen ihn nicht dabei haben wollen und die Kollegen hätten ihrerseits den abseits Stehenden vielleicht tatsächlich für einen Sonderling gehalten, mit dem man besser nicht so viel zu tun hat.

     

    Ich selbst bin immer wieder erstaunt, wie viele Erkenntnis man mit ein wenig Übung und Aufmerksamkeit gewinnen kann, wenn man sich kleine, alltägliche Geschichten mal etwas genauer anschaut. In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern einen erkenntnisreichen Alltag.

     


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    Verzweifelte „Urlaubsgrüße“

    Anhand der mail eines verzweifelten Klienten aus dem Urlaub, möchte ich Ihnen beispielhaft zeigen, welche inneren Einstellungen vorteilhaft sind, um Probleme zu lösen und somit zufriedener zu werden, und welche diesen Prozess behindern.

     
    Hier zunächst die e-mail im Ganzen

     

    Lieber Herr Miklaw

    die Ferien, obwohl an sehr schönen Ort, entwickeln sich zum Horror! Vorzeitig Abreisen wird sehr teuer, aber vielleicht besser als große Eskalation.

     
    ich weiß aber nicht, was danach geschehen soll. In der Wohnung meiner Partnerin lebt deren Tochter. Wohin soll sie gehen? Bis die Tochter ausgezogen sein wird dauert es ewig.

     
    Ich weiß nicht wie ich diese lange Dauer durchstehe und wie ich das öffentlich vertrete. Ich find meine Partnerin benimmt sich unmöglich aber das ist weil wir keinen Sex haben und sie mir nicht traut.

     
    Also bin ich letztlich der Schuldige. Ich finde keinen Ausweg.

     

    Was täten Sie an seiner Stelle?

    Vielleicht können Sie die verzweifelte Lage spüren, in der sich dieser Mann befindet. Könnte es Ihnen genauso ergehen, oder hätten Sie andere Strategien mit solch einer Situation umzugehen?

     
    Im folgenden meine Gedanken zu der Grundhaltung, die diese mail widerspiegelt:

     
    Vorzeitig Abreisen wird sehr teuer….
    Ein erster Hinweis darauf, dass der Klient gewohnt ist. zunächst die Schwierigkeiten in den Vordergrund zu stellen

     
    …aber vielleicht besser als große Eskalation.
    Immerhin sieht er in der Abreise trotzdem eine Chance und erwägt diese zu nutzen. Meine Unterstützung besteht darin, genau diesen Anteil in sener Persönlichkeit zu stärken. Auf der anderen Seite könnte gerade die „große Eskalation“, der sich der Klient bisher nie gestellt hat, die verzweifelte Stagnation in dieser unglücklichen Beziehung beenden.

     

    Verzweiflung entsteht wenn unsere Gedanken jeden Ausweg verbauen

    Ich weiß aber nicht, was danach geschehen soll. In der Wohnung meiner Partnerin lebt deren Tochter. Wohin soll sie gehen? Bis die Tochter ausgezogen sein wird dauert es ewig.
    Sofort wird der kurze positive Ansatz aktiven Handelns durch einen Schwall negativer „Verhinderungs-Gedanken“ wieder zurück genommen. Es werden Rechtfertigungen gefunden, warum die angedachte Lösung nicht funktioniert. Es mag zwar sein, dass die Idee der vorzeitigen Abreise einige Unannehmlichkeiten nach sich zieht, unmöglich ist Sie dadurch keines Wegs.

     
    Ich weiss nicht (….) wie ich das öffentlich vertrete.
    Grundsätzlich ist es zwar verständlich, dass wir nicht völlig unabhängig davon sind, was unsere Umgebung über uns denkt, doch liegt hier auch eine weitere große Hürde die Veränderungen erschwert. Allein schon, der Umstand, dass der Klient den Eindruck hat, sich vor seiner Umgebung für sein privates Handeln erklären zu müssen, zeigt, wie schwer es für diesen Mann ist, eigenverantwortlich zu handeln. Ziel der Therapie muss es also sein, die Fähigkeit zur Eigenverantwortung auszubauen.

     

    Ressourcen erkennen und fördern

    Ich find meine Partnerin benimmt sich unmöglich aber das ist weil wir keinen Sex haben und sie mir nicht traut.
    Hier zeigt der Klient Verständnis für das Verhalten seiner Partnerin, was natürlich ein konstruktiver Ansatz ist und somit eine wertvolle Quelle für Veränderungen zum Besseren. Ein wichtiger Teil meiner therapeutischen Arbeit besteht drin, mit meinen Klienten deren wertvolle Ressourcen frei zu legen und zu erkennen.

     
    Also bin ich letztlich der Schuldige. Ich finde keinen Ausweg.
    Leider zerstört sich der Klient mit dieser Sichtweise den vorherigen, positiven Ansatz völlig. Ein Schuldiger muss für seine Schuld zwar büssen, weiter aber keine Verantwortung übernehmen. Vielleicht gelingt es dem Klienten eines Tages folgendes zu denken:

     
    Also bin ich letztlich der Verantwortliche für mein Leben. Ich finde einen Ausweg!

     
    Auf dem Weg dorthin werde ich ihn weiterhin gerne begleiten – gehen muss er ihn allerdings selbst.

    Orgasmus? Orgas kann!

    Wem auch immer dieses Wortspiel zuerst eingefallen sein mag – er oder sie muss ein kluger und erfahrener Mensch gewesen sein. Der Orgasmus ist ein scheues Wesen, das einfach einmal auftauchen kann und ein anderes mal fern bleibt. Dass dem so ist, wird kaum jemand bestreiten. Ob wir allerdings in diese Tatsache ein Problem sehen oder nicht, darin unterscheiden sich die Menschen

     
    Wie bevorzugen Sie Ihren Erdbeerkuchen? Mit oder ohne Sahne? Wahrscheinlich mit, denn so geht es den meisten Menschen. Aber mögen Sie den Erdbeerkuchen nur der Sahne wegen? Und würden Sie sagen Erdbeerkuchen ohne Sahen ist gar kein richtiger Erdbeerkuchen?
     

    Sex statt Erdbeerkuchen

    Ersetzen Sie nun einmal das Wort Erdbeerkuchen durch Sex und das Wort Sahne durch Orgasmus und Sie werden merken, was die eingangs erwähnte, kluge Person wohl mit ihrem Wortspiel ausdrücken wollte. Dass nämlich der Orgasmus das Sahnehäubchen der Sexualität ist, aber wer will schon immer nur Sahne.
     

    Erdbeerkuchen schmeckt auch ohne Sahne
    Erdbeerkuchen schmeckt auch ohne Sahne

    In meiner Praxis erlebe ich oft, dass es Paare als Problem ansehen, wenn nicht beide Partner beim Sex regelmäßig einen Orgasmus bekommen – an besten immer gleichzeitig. Der Orgasmus muss als Währung dafür herhalten, ob der Sex denn auch wirklich gut war.
     
    Diese Paare erwarten dann, dass ich ihnen Tipps und Tricks verrate, wie sie zuverlässig zu einem Orgasmus kommen um auf diese Weise ihr Problem zu lösen

     

    Das Problem ist das Problem

    Das Problem dieser Paare ist es aber nicht, dass sie nicht immer – oder vielleicht sogar nur selten – einen Orgasmus bekommen, sondern dass sie darin ein Problem sehen. Ich frage also ganz naiv nach: „Ich verstehe, dass Sie nicht jedes mal wenn Sie zusammen Sex haben zum Orgasmus kommen – aber worin genau liegt für Sie darin das Problem?“
     
    Durch diese Frage wird dem Paar bewusst, mit welcher Bedeutung die Partner den Orgasmus aufladen. Man könnte ja glauben, es geht allein um das wunderbare Körpergefühl und die damit verbundene sexuelle Entspannung und Befriedigung. Aber weit gefehlt – einige der häufigsten Glaubenssätze zum Orgasmus sind folgende:

     

    • Wenn ich nur selten einen Orgasmus bekomme bin ich sexuell nicht vollwertig
    • Wenn meine Partnerin / mein Partner keinen Orgasmus bekommt. liegt das an mir
    • Ich möchte, dass mein Partner / Partnerin einen Orgasmus bekommt, weil dies mich als gute(n) Liebhaber(in) bestätigt
    • Wenn nur ich oder nur mein(e) Partner(in) einen Orgasmus bekommt ist das ungerecht

    Machen Sie sich doch einmal Ihre eigenen Glaubenssätze zum Thema Orgasmus bewusst und kommen sie darüber mit Ihrem Partner in ein intimes, offenes Gespräch. Das kann ungemein entspannen. Und durch Entspannung fühlt sich das scheu Wesen des Orgasmus eingeladen und willkommen – der Orgasmus will kommen. Wenn aber SIE unbedingt kommen wollen, fühlt sich der Orgasmus nicht willkommen. Denn der Orgasmus kann, muss aber nicht.

     


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    Welche Erfahrung ruft mich?

    Soll ich oder soll ich nicht? Oder um es in den berühmten Worten von Karl Valentin zu sagen: Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut! Jeder kennt solche Situationen des hin und her gerissen seins, aber wie kann man in einer Partnerschaft gut mit solchen Situationen umgehen?

     

    Unser Handeln, ja selbst das wahrhaftige Aussprechen unserer Gedanken und Gefühle, kann unserem Partner Leid zufügen. Sollten wir also alles vermeiden, was dem den Partner schmerzen könnte? Oder sollen wir im Sinne der eigenen Authentizität auf mögliches Leid des Partners keine Rücksicht nehmen? Die Antwort liegt wie so oft in der Mitte zwischen den Extremen. Aber wie finden wir im konkreten Fall diese Mitte?

     

    Fallbeispiel offene Beziehung

    Ich möchte dazu das Beispiel eines Paares heranziehen, welches in einer offenen Beziehung lebt. Offen heißt hier, dass sich die beiden grundsätzlich das Recht zugestehen, auch mit anderen Menschen Erotik und Sexualität zu leben, es heißt aber nicht, dass dies dem jeweils anderen Partner „egal“ ist, dass es ihn/sie kalt und unberührt lässt. Es ist sogar so, dass trotz dieser Abmachung, die beide bewusst und einvernehmlich getroffen haben, auch Eifersucht und Leid entstehen.

     

    Wie soll sich nun ein Partner in diesem Beispiel verhalten, wenn er/sie weiß, dass er/sie zwar Erfahrungen mit anderen Menschen machen darf, dies aber dem Partner Leid und Schmerz zufügen könnte?

     

    Bilanz für das Gesamtsystem

    Die entscheidende Frage ist: Wie wichtig ist die Erfahrung, um die es geht? Ruft mich diese Erfahrung wirklich? Ist sie essenziell für mich und eventuell sogar für uns als Paar? Sehnt sich mein Innerstes, meine Seele nach genau dieser Erfahrung?

    Oder ist es eine Erfahrung die ich so ähnlich schon öfters gemacht habe und die mich nicht wirklich weiterbringt. Eine die mir vielleicht gerade über meine Langeweile oder innere Leere hinweg hilft. Eine die von unbewusster Gewohnheit und einem alten Muster, vielleicht sogar von einem suchtartigen Verhalten getragen wird. Eine Erfahrung, die zwar meinem Ego einen Moment lang schmeichelt, sonst aber nichts bewirkt.

     

    Systemisch betrachtet lautet die Frage also: Ist eine bestimmte Handlung für das Gesamtsystem lohnenswert? Dies ist der Fall wenn der Gewinn aus einer bestimmten Erfahrung für einen (oder beide) höher einzuschätzen ist, als der Schmerz, welches diese Handlung bei einem (oder beiden) auslöst.

     

    Ängste und Sehnsüchte kennen und akzeptieren

    Die Kunst besteht nun darin, diese Abwägung so realistisch, objektiv und zuverlässig wie möglich zu treffen. Dies kann nur gelingen, wenn sich das Paar so offen wie möglich über Sehnsüchte und Ängste, über Erfahrungen und Schmerz austauscht. Wenn beide Partner also übereinander Bescheid wissen – und dies nicht nur an der „harmlosen“ Oberfläche.

     

    Dieses „tiefere Bescheid Wissen“ tritt ein, wenn die Partner neugierig zuhören, von sich selbst berichten statt dem Partner im Vorwurf zu begegnen und die Gefühle des anderen – sei es Freude oder Schmerz – anerkennen, ohne sich wechselseitig für die Gefühle des anderen verantwortlich zu machen oder zu fühlen.

     

    Möge Ihnen das neue Jahr viel Gelegenheiten und Mut schenken, sich in diesen Lebenskünsten zu üben.

     


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    Sex & Intimität

    Was war zu erst, die Henne oder das Ei? Oder in diesem Falle, was braucht es zu erst, Sex oder Intimität?

     

    Am Ende der ersten Sitzung hatte ein Paar zusammen mit mir folgende Ziele für die Beratung erarbeitet: Beide wollten mehr Intimität und Nähe in ihre Beziehung bringen und beide wollten ihre gemeinsame Sexualität neu beleben. So weit so harmonisch.

     

    Wie dieses gemeinsame Ziel zu erreichen sei, davon hatten beide allerdings diametrale Vorstellungen: Während der Mann mehr Intimität und Nähe über eine wieder belebte Sexualität herstellen wollte, war für die Frau eine größere Nähe und Intimität überhaupt erst die Voraussetzung, sich sexuell neu einzulassen.

     

    Forschungsfragen zu Sex, Nähe und Intimität

    Ich gab dem Paar als „Hausaufgabe“ folgende Forschungsfragen mit: Der Mann sollte bis zur nächsten Sitzung erkunden, ob es für ihn neben der sexuellen Begegnung noch weitere Möglichkeiten gäbe, die Intimität zu vertiefen. Die Frau bat ich zu überlegen, welchen Grad an körperlicher Nähe sie beim derzeitigen Stand ihrer Intimität zulassen könne. Welche Form der körperlichen Begegnung aus ihrer Sicht zur Zeit also dem Grad der Nähe entspricht.

     

    Da ich in der ersten Sitzung den Eindruck gewonnen hatte, daß das Paar in der Lage war respektvoll und konstruktiv miteinander zu kommunizieren, „erlaubte“ ich ihnen, sich auch schon vor dem nächsten Betungsgespräch darüber auszutauschen, welche Erkenntnisse sie gewonnen hatten.

     

    Forschen Sie selbst zu Sex, Nähe und Intimität

    Es geht hier nun nicht darum, Ihnen diese Erkenntnisse und Lösungsansätze dieses speziellen Paares zu präsentieren. Vielmehr möchte ich Sie ermutigen, sich selbst diese oder ähnliche Forschungsfragen zu stellen, wenn Sie sich in einer vergleichbaren Situation befinden.

     

    Im Idealfall können Sie sich mit Ihrem Partner konstruktiv und vorwurfsfrei über Ihre Erkenntnisse austauschen, was allein schon ein Schritt zu tieferer Intimität ist und damit schon ein Teil der Lösung.

     

    Nicht allen Paaren ist es allerdings vergönnt in Zeiten von Problemen und Krisen konstruktiv miteinander reden zu können. In diesem Fall ist es meist hilfreich, eine dritte, neutrale Person mit hinzuzuziehen, allein schon deshalb, weil man (und frau) sich in Anwesenheit Dritter automatisch „besser benimmt“.

     


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