Haben Sie noch Sex?

Nicht, dass es unbedingt nötig wäre, dass Paare Sex miteinander haben müssen, um glücklich miteinander zu sein. Wenn sich aber der Sex aus einer Paarbeziehung verabschiedet hat, so sollten Paare über diesen Umstand doch einmal miteinander sprechen, damit es nicht zu unliebsamen Überraschungen kommt.

Die Antwort auf die Frage in der Überschrift könnte nämlich, zumindest für einen der Partner* auch lauten: „Ja, aber nicht miteinander“. Wenn Paare keinen Sex mehr miteinander haben, ist also nicht unbedingt davon auszugehen, dass die beiden Beteiligten gar keinen Sex mehr haben.

Aus der Praxis

Oft begegnet mir in meiner Praxis folgende Geschichte: Person A wird zunehmend desinteressiert an gemeinsamem Sex. Person B hat weiterhin Interesse, ist aber auf Dauer durch das sexuelle Desinteresse von Person A zunehmend frustriert und stellt irgendwann seine eigenen Avancen und sexuellen Angebote in Richtung Person A ein.

Person A deutet dies meist so, dass Person B nun ebenfalls sein sexuelles Begehren verloren hat und empfindet dies meist als Erleichterung, weil sie nicht ständig das sexuelle Ansinnen von Person B zurückweisen muss. Die Welt scheint wieder in Ordnung, gerade auch dann, wenn Person A plötzlich insgesamt wieder zufriedener wirkt, und es nicht mehr so viel Streit gibt über das leidige Thema Sex.

Jähes Erwachen

Manchmal kommt es dann nach Jahren zu einem jähen Erwachen, wenn herauskommt, das Person A seit Jahren eine oder wiederholte Affairen hat.

Kommen wir zurück zu Anfang: Nicht immer, wenn der Sex innerhalb eines Paares eingeschlafen ist, muss das heissen, dass einer der beiden Partner daraufhin fremd geht. Aber eben so wenig ist selbstverständlich davon auszugehen, dass der sexuell forderndere Partner, plötzlich ein Leben ohne Sex für sich hinnimmt.

Ein Klient hat es in einer Beratung seiner Partnerin gegenüber sehr deutlich auf den Punkt gebracht: „Überrascht es Dich denn wirklich so sehr, dass ich mit Mitte 40 nicht bereit bin auf Sex zu verzichten, nachdem ich ihn von dir schon jahrelang nicht mehr bekomme?“

Fazit

Kommen Sie ins Gespräch miteinander, wenn sie keinen gemeinsamen Sex mehr haben um zu klären, ob dies für beide Seiten stimmig ist. Auch in dieser Phase kann es schon hilfreich sein, ein solches Gespräch in der Obhut eines professionellen Begleiters zu führen.

Gehen Sie nicht davon aus, dass das Interesse an Sexualität bei beiden gleichzeitig und synchron erlischt.

Wenn der Partner der bisher immer zu gemeinsamem Sex gedrängt hat, plötzlich damit aufhört, kann (muss nicht!) das ein Zeichen sein, dass er/sie anderweitig für sich sorgt.

Je jünger eine Person ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie über längere Zeit bereit ist, gänzlich auf Sex zu verzichten

Nehmen Sie frühzeitig professionelle Hilfe an, wenn das sexuelle Begehren ins Ungleichgewicht  gekommen ist. Es ist gefährlich, das einfach „auszusitzen“.

 

*= Es sit sowohl die männlicje wie die weibliche Form gemeint, also Partner bzw. Partnerin

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Frühlings Feelings

Was fällt Ihnen spontan ein zum Stichwort Frühling? Vielleicht so etwas wie zweiter Frühling oder eben Frühlingsgefühle? Und auch weitere Assoziationen wie Frühjahrsputz, „der April (und nicht nur der) macht was er will“, Aufblühen oder Schmetterlinge im Bauch passen zu dieser Jahreszeit. Im heutigen Blog möchte ich meine Ideen zu zweien dieser frühlingshaften Stichworte mit Ihnen teilen:

 

Frühjahrsputz

Eine gründliche Reinigung – auch in den Ecken in die man meist nicht so hinschaut – tut nicht nur Ihrer Wohnung sondern von Zeit zu Zeit auch Ihrer Beziehung gut. Und genau wie beim echten Frühjahrsputz braucht es erst einmal etwas Überwindung und Entschlossenheit zu beginnen – und dann kann es sogar Spass machen.

Frühjahrsputz für Ihre Beziehung
Frühjahrsputz für Ihre Beziehung

Diese Freude am Frühjahrsputz kann sich aber nur dann einstellen, wenn Sie die richtigen Putztechniken kennen und geeignete Hilfsmittel zur Hand haben. Nützlich ist auch ein Plan, was Sie putzen wollen und allein macht es weniger Spass als zu zweit oder mit Mehreren. Genauso ist es auch beim Beziehungsputz.

  • Vereinbaren Sie einen Zeitpunkt mit ihrem Partner für das Beziehungsputz – Gespräch
  • Machen sie sich Notizen was Sie ansprechen möchten
  • Legen Sie sich innerlich die richtigen Putzutensilien parat, wie die Bereitschaft
  • – Mit wohlwollenden Ohren zu hören (siehe Blogbeitrag hierzu)
    – Ohne Vorwurf zu sprechen, statt dessen
    – In der Ich-Form über sich selbst zu berichten
    – Sich gegenseitig ausreden zu lassen, aber auch
    – Die eigene Redezeit zu begrenzen

 

Der zweite Frühling

Gerade bei Beziehungen, die schon etwas in die Jahre gekommen sind ist solch ein regelmäßiger Beziehungs-Putz besonders wichtig. Und oft führt er zu einem zweiten oder dritten Frühling.

Langsame Computer und eingeschlafene Beziehungen machen keinen Spass
Langsame Computer und eingeschlafene Beziehungen machen keinen Spass
 
So wie Sie die Festplatte ihres Computers immer mal wieder von unnützen Programmen und Fragmenten reinigen sollten und ausgereiftere Software aufspielen sollten, so sollten Sie auch Ihre Beziehung aktualisieren. Tun Sie dies nicht, wird Ihr PC sehr langsam und ihre Beziehung schläft ein – beides macht nicht wirklich Spass.
 
Ein zweiter Frühling bedeutet, dass Sie Neues tun mit dem alten Partner und das ist alle mal besser als das Alte zu tun mit einem neuen Partner

 


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Konkurrenz zur Wahrheit

Sollten man Menschen, die man liebt anlügen?
Wahrscheinlich werden Sie mit Nein antworten.
Sollten Paare sich also die Wahrheit sagen?
Wahrscheinlich werden Sie mit Ja antworten.
Sollten Paare sich Schmerz zufügen?
Wahrscheinlich werden Sie wieder mit Nein antworten.
Und wie würden Sie diese Frage beantworten: Sollten sich Paare die Wahrheit sagen, wenn diese dem Partner Schmerz zufügen?
Ja, nein vielleicht, kommt drauf an…..?

 

Welche Wahrheit möchten Sie hören?

Oft höre ich von meinen Klienten, dass sie sich natürlich die Wahrheit wünschen, aber dem Partner direkte oder indirekte Vorwürfe machen, wenn sie dann eine Wahrheit zu hören bekommen, die Ihnen nicht gefällt oder durch die sie sich verletzt fühlen. Frei nach dem Motto: „Sag mir die Wahrheit, aber die soll so beschaffen sein, daß ich sie auch bequem hören kann“.

 

Und oft höre ich von meinen Klienten, dass sie natürlich gerne die Wahrheit sagen würden, dies aber nicht ginge, da der Partner dann verletzt wäre. Frei nach dem Motto: „Mein Partner ist Schuld daran, dass ich lügen muß.“

 

Solch eine Kombination von Angst, die Wahrheit zu hören und Angst die Wahrheit zu sprechen erstickt die Wahrheit. Und wo keine Wahrheit sein darf, da kommt automatisch entweder Misstrauen oder Gleichgültigkeit und Desinteresse auf. Misstrauen ist da noch das geringere Übel, weil es nicht so einschläfernd wirkt wie Gleichgültigkeit und daher eher dazu führen kann, das Grundproblem – mangelnde Wahrheit- anzugehen.

 

Die Lösung heißt Mut

Die Lösung heißt Mut: Mut die Wahrheit zu sagen und Mut die Wahrheit zu hören. Aber auch Mut, die Gefühle des Partners zu ertragen, die die Wahrheit auslösen kann und Mut die Verantwortung für die eigenen Emotionen zu sich zu nehmen.

 

Wenn Sie Ihr Partner also das nächste mal an seiner Wahrheit teilhaben lässt (z.B. „Meine Ex-Partnerin hat noch ein Platz in meinem Herzen“) dann freuen Sie sich, dass Sie einen mutigen Partner haben und seien sie ihm dankbar dafür, dass er seine Gefühle mit Ihnen teilt.
Und falls Sie diese Wahrheit auch gleichzeitig schmerzt, dann teilen Sie es Ihm in angemessener Form mit, beispielsweise so: „Es versetzt mir zwar einen innerlichen Stich wenn ich höre, wie nah Du Dich XY noch fühlst aber ich danke Dir für deinen Mut, mir diese Wahrheit mitzuteilen.

 

Und dann fragen sie sich (vielleicht sogar zusammen mit Ihrem Partner), worauf Ihr Schmerz, dieser innere Stich, Sie aufmerksam machen will, welchen wertvollen Hinweis er Ihnen geben kann. Aber das ist noch einmal ein anderes Kapitel, dazu vielleicht bald mehr…..

 

 
 


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