„Natürlich wollen wir Probleme lösen, sonst wären wir ja nicht hier“, bekomme ich oft zu hören, wenn ich diese Frage meinen Klienten in der Praxis stelle. So klar uns selbstvertändlich wie es scheint, ist die Antwort aber garnicht.
Viele halten die Frage für rein rhetorische – das ist sie aber nicht. So natürlich wie es scheint ist der Wille zur Problemlösung nicht und die Frage daher durchaus berechtigt. Es gibt nämlich viele Gründe, zu einer Paartherapie zu kommen z.B. folgende (bewussten oder unbewussten) Wünsche an den Therapeuten:
Viele Gründe zur Paarberatung zu gehen
– Er soll meinem Partner einmal sagen was er alles falsch macht
– Er soll meinen Partner verändern, „zurechtrücken“, ihn/sie wieder „aufs Gleis setzen“
– Er soll bestätigen, dass ich mit meiner Sichtweise auf meinen Partner(in) recht habe
– Er soll uns die Entscheidung abnehmen, ob wir uns trennen oder zusammen bleiben sollen
Eine andere Varianten ist, dass ein Partner auf Drängen des anderen mit kommt zur Beratung. Das muss nicht von vornherein schlecht sein, solange der „mitgenommene“ Partner nicht eine innerliche Boykotthaltung hat, nach dem Motto: „Das hat eh alles keinen Sinn, aber es soll ja nicht so aussehen, als verweigere ich mich“.
Verantwortung für gewünschte Veränderung übernehmen
Prüfen Sie also, bevor Sie sich zu einer Beziehungsberatung oder -therapie anmelden Ihre wahren Gründe für diesen Schritt. Wollen Sie Ihr Problem wirklich lösen? Falls Ihre Antwort ein wahrhaftiges „JA“ ist, bedenken Sie Folgendes:
Sie können Ihr Paarproblem nur lösen, wenn SIE SELBST die volle Verantwortung übernehmen, für die Situation in der Sie sich gerade befinden. Sind sie dazu bereit?
Wenn Sie diese Verantwortung nicht übernehmen möchten, machen Sie sich zum ohnmächtigen Opfer, geben also Ihre Macht ab, Ihre Situation zu ändern, liefern sich „den Umständen“ oder Ihrem Partner aus. Keine gute Voraussetzung, wenn SIE Ihre Probleme wirklich lösen wollen.
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